Kinderhilfe Rumänien

 

In Rumänien herrschte bis zum Dezember 1989 ein Diktator Namens Ceausescu. Unter seiner Herrschaft wurde Rumänien zum Armenhaus Europas.

Unter dem Deckmantel des so genannten Sozialismus wurde von den Menschen sehr viele Entbehrungen abverlangt.

 Alle schrecklichen Kuriositäten kann man leider nicht aufzählen , aber eine schlimme war zum Beispiel ,dass es in Rumänien streng verboten war zu verhüten . In den Betrieben wurden die Frauen ständig von Frauenärzten untersucht ob sie schwanger waren, war dies dann der Fall musste das Kind ausgetragen werden. Das ganze geschah, weil der Diktator sein Volk vergrößern wollte.

Folge war ein Kinderreichtum der Familien, die diese aber nicht alle ernähren konnte. Es wuchsen so die Staatlichen Kinderheime mit Waisen an. Eltern gaben aus der Not heraus Ihre Kinder in den Waisenheimen ab.

 

Als der Diktator durch eine blutige Revolution gestürzt wurde, sah endlich die ganze Welt in welchem Elend dieses Volk überleben musste.

 

So fing es an

Aufgewühlt durch die Bilder die um die Welt gingen , von den furchtbaren Zuständen in Waisenheimen in Rumänien, überlegte ich mir , was man tun kann um zu helfen. Mein  Freundeskreis war der gleichen Meinung. Wir fingen an Geld  und Hilfsgüter zu sammeln.

 Mit einem PKW fuhren wir im März 1990 nach Rumänien.

In Santana (Sankt Anna) gab es ein Waisenhaus mit 180 Jungs, hier wollten wir unsere Hilfsgüter abgeben. Doch das wenige das wir dabei hatten, war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir lernten aber den Direktor des Heimes kennen.

Es war ein sehr engagierter Mann der alles für seine Jungs tat damit es Ihnen gut geht. Wir merkten vor Ort, das das erst der beginn war für etwas größeres. Ein wichtiger Satz von Ihm war:" Ihr habt uns jetzt Fische gebracht um zu helfen in der Not , doch was er jetzt braucht sind Angeln um selber zu fischen".

Was Ihnen am meisten helfen würde, wäre ein eigenes Fahrzeug, das Sie bis dahin nicht hatten. Motiviert bis in die Zehenspitzen ging ich dann in Deutschland daran eine richtig Grosse Aktion ins Leben zu rufen. Nach einem weiteren Besuch zu Ostern 1990 in Rumänien nahm das ganze Gestalt an.

 

 Unterstützt von allen Jugendvertretungen der Deutschen Postgewerkschaft in Nordbaden und der Pfalz sammelten wir in allen Berufsbildungsstellen Geld, Spielsachen, Jugendkleider und sonstige Sachen. Es kamen fast 6000 DM bei unseren unterschiedlichen Aktionen zusammen. Mit dem Hauptteil der Spenden kauften wir einen Lieferwagen von der Post, den wir dank der Verantwortlichen bei dem damaligen Postamt, günstig bekamen. Eine größere Summe verschlang auch die Verschleißteile und wichtige Ersatzteile.

Beim Sortieren der Hilfsgüter

Mit einem Vollgeladenen Lieferwagen machten wir uns im Mai 1990 auf den Weg nach Rumänien. Am 1 Juni war dann der Grosse Tag im Kinderheim .

 

Es war einer der schönsten Tage in meinem Leben. Der Hof des Kinderheimes war schön geschmückt und alle Kinder begrüßten uns bei der Einfahrt auf den Hof mit klatschen und Gebrüll. Wir hatten diesmal für alle Kinder etwas dabei und gaben es Ihnen auch direkt .Der Direktor war überglücklich über das Grosse Geschenk, der Lieferwagen. In seiner Dankesrede hob er hervor das dies keine Aktion von irgendwelchen Hilfsorganisationen war sondern das hier einige Menschen sich zusammen getan haben und das fertig bekommen haben.

Feierliche Übergabe des Transporters

Eine Dankesrede des Direktors für unsere Hilfsbereitschaft

beim verteilen der Hilfsgüter an die Kinder

Veränderungen

Es war die Zeit des Aufbruchs was Rumänien dann erlebte und das ging an den Kinderheimen zum Glück nicht vorbei. Das Grosse Kinderheim wurde aufgeteilt . Häuser wurden in der Ortschaft gekauft daraus wurden lauter kleine Kinderheime .Es wurde versucht die Kinder in einer Art Familie zu erziehen. Ein Haus bestand aus 11 Kindern, einem pädagogisch Ausgebildeten Elternpaar und einer Haushaltshilfe.

 

Ein paar Freunde und ich übernahmen die Patenschaft für so eine Kleine Gruppe. Mehrmals im Jahr fuhren wir nach Rumänien mit Hilfsgüter. Wir sammelten Boiler für die Sanitären Einrichtungen, kauften Glühbirnen (die gab es da nicht) und sonstige Sachen für so ein Haus.

Hier hatten wir für jedes Kind ein Ostergeschenk dabei

kleine "Gruppe " und wir
 

Fahrradaktion

Nach mehreren Besuchen dachte ich wir sollten mal wieder ein Highlight setzen. Da bei uns in Deutschland im Sperrmüll viele Fahrräder rausgestellt werden, kam die Idee den Kindern ein Fahrrad zu schenken.

Nachdem wir alles mögliche gesammelt hatten, bastelten wir die Fahrräder zusammen. Mit einem Anhänger ging es Ostern 1993 nach Rumänien .Wir luden die Kinder zu uns ein und per Losentscheid bekam jedes Kind ein Fahrrad geschenkt. Dazu muss man sagen das zu der Zeit ein Fahrrad in Rumänien das dreifache eines Monatslohnes ausmachte.

 

Die Kinder können es kaum erwarten

Fast alle Kinder weinten vor Glück, auch an uns ging das nicht trocken vorüber. Es war so ein tolles Gefühl diese Kinder mit unseren Mitteln glücklich gemacht zu haben.

 

Wir besuchten die Kinder immer wieder in den folgenden Jahren doch irgendwann war die Luft irgendwie raus.

Die Lebenseinstellung vieler Menschen in Rumänien änderte sich natürlich im laufe der Zeit . Nachdem sie den so genannten Sozialismus überlebt hatten mussten sie jetzt sehen wie brutal der Kapitalismus über sie fegte. Hohe Arbeitslosigkeit und starke Armut ist für ein Großteil der Bevölkerung Tagesordnung.

Rumänien gilt als Billiglohnland in Europa. Eine positive Änderung ihrer Lebensumstände hoffen die Rumänen durch den Beitritt in die Europäische Union. Unser Heimleiter von damals, Herr Enache, ist mittlerweile der Bürgermeister der Stadt Santana.

 

 

Es gibt nichts schöneres als Kindern, die Not leiden, zu helfen. Es gibt leider noch viel zu viele!!

Hier kann Mensch Spenden 

Weitere Infos über die Situation von Kindern in Rumänien